Montag, 11. Juli 2016

Erasmus von Rotterdam 480. Todestag

Erasmus von Rotterdam


Erasmus von Rotterdam 480. Todestag jährt sich am 12. Juli. Der Gelehrte 1536 starb in Basel. Erasmus von Rotterdam war ein bedeutender niederländischer Gelehrter des Renaissance-Humanismus. Er war Theologe, Priester, Augustiner-Chorherr, Philologe und Autor zahlreicher Bücher.

Erasmus von Rotterdam erhielt als unehelicher Sohn eines Geistlichen 1492 die Priesterweihe. Nach dem Studium in Paris und Turin lebte er in England, Basel und in den Niederlanden. Er pflegte rege Kontakte zur gesamten europäischen Geisteswelt und wurde zur prägenden Figur des christlichen Humanismus. Die kirchliche Zensur konnte seinem engagierten Werk nichts anhaben.

Erasmus von Rotterdam

Erasmus von Rotterdam erwarb durch seine Werke und Schriften früh in ganz Europa Ruhm als Theologe, Sprachforscher und Rhetoriker. Der bedeutende Humanist (1466/1469-1536) galt als Vertreter eines ethisch orientierten, toleranten Christentums, als der er in der Reformationszeit zwischen den Parteien zu vermitteln suchte.

Von 1514 bis 1529 lebte und wirkte Erasmus in Basel, um seine Schriften in der Werkstatt seines späteren Freundes Johann Froben drucken zu lassen. Er begegnete 1524 erstmals Johannes a Lasco, dem späteren Reformator Frieslands, der zu einem seiner Lieblingsschüler wurde.

Als sich die von Johannes Oekolampad betriebene, an Zwingli angelehnte Reformation in Basel durchsetzte, ging er 1529 nach Freiburg im Breisgau, weil er als Priester und Augustiner-Chorherr die Reformation ablehnte.

Im Jahre 1535 kehrte er nach Basel zurück und verstarb dort am 12. Juli 1536. Sein hohes Ansehen, das er sich trotz seiner Ablehnung der Reformation erhalten konnte, zeigt sich auch darin, dass er als katholischer Priester in der Zeit heftigster konfessioneller Auseinandersetzungen im mittlerweile protestantisch gewordenen Basler Münster beigesetzt wurde.

Hinter dem geistigen Durchbruch des Erasmus von Rotterdam stand das neue Menschenbild der Renaissance, die Wiedergeburt des antiken Vernunftdenkens. Der klassische Geist der Antike war dreifach angelegt: (1) In vernunftbedingten materiellen Erkenntnissen und Erklärungen der ionischen Naturphilosophie. (2) In der politischen Mitverantwortung des Einzelnen in der völlig neuartigen attischen Demokratie. (3) In der persönlichen Denkfreiheit des Individuums in der klassischen Philosophie des alten Athens. Insgesamt in einer offenen, freien Welt des menschlichen Geistes.

Die große Schwäche des Erasmus ist in seinem Charakterzug begründet. Erasmus wollte und konnte seine eigene Meinung, vielleicht aus Furcht vor Verantwortung, nicht ausschlaggebend werden lassen. Der wohl berühmteste und gelehrteste Mensch seiner Zeit zog sich so in sich selbst zurück. Denn »der freie, der unabhängige Geist, der sich keinem Dogma bindet und für keine Partei entscheiden will, hat nirgends eine Heimstatt auf Erden«.

Die Kraft des Geistes und die Schwäche zum Entschluß der Tat machen Erasmus "Triumph und Tragik" aus. In der entscheidenden Stunde, vom Kurfürsten um seine Haltung im Glaubensstreit zwischen Luther und dem Papst befragt, empfiehlt er, bei offener Sympathie für die Reformation "angesehene und unverdächtige Richter", klammert er seine eigene Meinung in vorsichtigen Vorschlag, will er nicht "Bürge sein für eine noch gar nicht errechenbare Schuld". In dieser Haltung, durch die die Glaubensspaltung nicht verhindert werden konnte, sahen seine Zeitgenossen und auch spätere Generationen charakteristische Unentschiedenheit.

Erasmus von Rotterdams Geburt ist nicht eindeutig belegt. Er wurde vermutlich am 28. Oktober 1466/1467/1469, wahrscheinlich in Rotterdam als Sohn eines Priesters geboren.

Eramus-Werke:

Ausgewählte Schriften
Ausgewählte Schriften
von Erasmus von Rotterdam

Erasmus-Biografien:

Erasmus von Rotterdam
Erasmus von Rotterdam
von Anton Gail


Erasmus von Rotterdam, der Fürst der Humanisten
von Erasmus von Rotterdam und Uwe Schultz

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