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Die Geburt der Tragödie; Unzeitgemaeße Betrachtungen
Die Geburt der Tragödie; Unzeitgemaeße Betrachtungen

von Giorgio Colli und Mazzino Montinari


Der erste Band von Giorgio Collis und Mazzino Montinaris 15-bändiger Kritischer Studienausgabe.

Mit "Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik" (1872) enthält der erste Band von Giorgio Collis und Mazzino Montinaris fünfzehnbändiger Kritischer Studienausgabe auch Nietzsches spekulative, einer "Artistenmetaphysik" verpflichtete Umdeutung des griechischen Altertums. Abgerundet wird der Band durch zahlreiche, als Vorstufen oder im Umfeld der beiden Werke zwischen 1870 und 1873 entstandene Schriften aus dem Nachlass, darunter "Sokrates und die griechische Tragoedie" und der wegweisende Essay "Über Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinn", die ein erläuterndes Licht auf Nietzsches Geschichtsbild werfen und einmal mehr belegen, wie verdienstvoll die akribische Editionsarbeit Collis/Montinaris nicht nur für die Nietzsche-Forschung, sondern für jeden philosophisch Interessierten immer noch ist.

Die Wagnerianisch-Schopenhauerische Zeit (1872-1876) umfasst die Werke:
"Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik"

"Unzeitgemäße Betrachtungen" mit den Schriften:
I David Strauß, der Bekenner und der Schriftsteller
II Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben
III Schopenhauer als Erzieher
IV Richard Wagner in Bayreuth

Morgenröte / Idyllen aus Messina / Die fröhliche Wissenschaft.
Morgenröte / Idyllen aus Messina / Die fröhliche Wissenschaft.


von Giorgio Colli und Mazzino Montinari


Band 3 der Kritischen Studienausgabe enthält folgende, von Nietzsche selbst herausgegebene Werke: ›Morgenröthe. Gedanken über moralische Vorurtheile (1881). Neue Ausgabe mit einer einführenden Vorrede (1887)‹; ›Idyllen aus Messina (1882), ›Die fröhliche Wissenschaft (1882). Neue Ausgabe mit einem Anhange: Lieder des Prinzen Vogelfrei‹ (1887).

In diesem Band finden sich, abgesehen von "Menschliches, Allzumenschliches", die Hauptwerke von Nietzsches mittlerer Schaffensperiode, auch bekannt als seine "positivistische" oder "aufklärerische Periode" nach seiner erfolgten Loslösung von der Philosophie Schopenhauers und seinem einstigen Vorbild Wagner. Es sind die Werke der Zeit vor seiner Radikalisierung im Zuge der Hinwendung zum "Willen zur Macht" in seiner Spätphase welche wohl Nietzsches bleibenden Ruhm als konsequenter Aufklärer und bedeutendstem Moral- und Fortschrittskritiker der deutschen Sprache begründet haben.

Kants "Sapere aude!- Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!"- hier wurde es konsequent und radikal zu Ende gedacht.
Jenseits von Gut und Böse. Zur Genealogie der Moral.
Jenseits von Gut und Böse. Zur Genealogie der Moral

von Giorgio Colli und Mazzino Montinari



Nietzsches "Götzendämmerung" trägt den Untertitel: "Wie man mit dem Hammer philosophiert". Dies trifft auch ohne weiteres auf "Jenseits von Gut und Böse" zu. Ständig hat man beim Lesen das Gefühl, hier werde eine Lehrmeinung oder eine konventionelle Weisheit mit einem kleinen Absatz, einem Aphorismus oder auch nur einem Halbsatz hinter einem Gedankenstrich vom Sockel geschlagen.

Band 5 der Kritischen Studienausgabe enthält folgende, von Nietzsche selbst herausgegebene Werke: Jenseits von Gut und Böse. Vorspiel einer Philosophie der Zukunft‹ (1886); ›Zur Genealogie der Moral. Eine Streitschrift‹ (1887).

Die von Colli und Montinari herausgegebene kritische Studienausgabe enthält zusätzlich die "Genealogie der Moral" und ist, im Vergleich zu gekürzten und mit willkürlicher Orthographie aufwartenden anderen Ausgaben, absolut empfehlenswert.
Der Fall Wagner. Götzen- Dämmerung. Der Antichrist. Ecce homo. Dionysos- Dithyramben. Nietzsche contra Wagner.
Der Fall Wagner. Götzen- Dämmerung. Der Antichrist. Ecce homo. Dionysos- Dithyramben. Nietzsche contra Wagner.


von Friedrich Nietzsche und Mazzino Montinari





Band 6 der Kritischen Studienausgabe enthält folgende, von Nietzsche selbst herausgegebene Werke: ›Der Fall Wagner. Ein Musikanten-Problem‹ (1888), ›Götzen-Dämmerung oder Wie man mit dem Hammer philosophiert‹ (1889). Der Band enthält außerdem die nachgelassenen Schriften, die Nietzsche zwischen August 1888 und Anfang Januar 1889 verfasste. Die Schriften, deren Publikation Nietzsche nachweislich bis zum 2. Januar 1889 beabsichtigte, sind (in der Reihenfolge ihrer Entstehung): Der Antichrist. Fluch auf das Christenthum‹; ›Ecce homo. Wie man wird, was man ist‹; ›Dionysos-Dithyramben‹.

Die in diesem Buch zusammengefassten Werke sind allesamt Spätwerke Nietzsches. Nietzsche steht nur wenige Jahre vor seinem Versinken im Wahnsinn, er hat sich von Wagner abgewandt, ist aus seiner naturwissenschaftlichen Phase herausgetreten in seinen letzten Lebensabschnitt, in dem er den Zarathustra dichten wird und bittere Briefe gegen seine Familie und gegen Wagner in Form von kleinen Abhandlungen zusammenfasst.

"Der Fall Wagner" beispielsweise ist eine bittere Abrechnung mit dem einst so geliebten Kuenstler und Freund, "Goetzen-Daemmerung" ruft zur Umdefinierung der moralischen Werte auf. In "Ecce Homo" fasst Nietzsche sein Leben zusammen und rechnet sehr hart mit seiner Familie und den Frauen ab, die sein Leben praegten (in ehrlich gesagt so harter Weise, dass ich es kaum vermochte, das Buch ganz zuende zu lesen), "Nietzsche contra Wagner" zuletzt ist wieder eine Streitschrift gegen die Kunst und die Ideenwelt Wagners.
Dazwischen aber, wie eine keine Insel, finden sich die "Dionysos-Dithyramben", die tatsaechlich aus spaetesten Lebensjahren Nietzsches stammen, und eine Abhandlung in dichterisch-lyrischer Form darstellen.

Menschliches, Allzumenschliches, I und II
Menschliches, Allzumenschliches, I und II


von Friedrich Nietzsche und Mazzino Montinari


In Menschliches, Allzumenschliches ersehnte sich Friedrich Nietzsche am gottlosen Firmament "die Sonne eines neuen Evangeliums".

So gipfelt Menschliches, Allzumenschliches, das nun in einer Neuauflage als zweiter Band der verdienstvollen Kritischen Studienausgabe Giorgio Collis und Mazzino Montinaris vorliegt, letztendlich in der Idee, dass eine "Umwertung aller Werte" nicht nur möglich, sondern auch dringend vonnöten sei. Nietzsche hat diese Forderung nach existentieller Autonomie auch sprachlich experimentell umzusetzen versucht:

Deshalb ist Menschliches, Allzumenschliches das erste Werk des Philosophen, in dem er sein offenes, aphoristisches Verfahren konsequent zu Ende denkt. Nicht nur ein Buch für freie Geister also, wie es im Untertitel heisst, sondern auch das Buch eines freien Geistes, das mit der Parabel "Die Gefangenen" nicht zuletzt eine viel schönere Variante der berühmten Erzählung "Der tolle Mensch" mit ihrem Ausruf "Gott ist tot!" aus der Fröhlichen Wissenschaft (1881/1882) enthält.



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