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Samstag, 24. Februar 2024

Arthur Schopenhauer als Philosoph der Krise

Arthur Schopenhauer


Arthur Schopenhauer Denken wurde stark geprägt zum einen von Platon, insbesondere von dem sogenannten "Höhlen-Gleichnis". Dort zeigt sich für ihn eben das "Erkennen", das zugleich ein "anderes Sein" bedeutet. Es ging für Schopenhauer nicht mehr darum die Gegenstände besser zu sehen, sondern in der Sonne zu sein.

In der Krise haben Denker und Philosophen Konjunktur, denn jede Krise will bewältigt und überwunden werden und gerade in der Krise sind Meinungen gefragt, welche die Menschen als Hilfe, Ratgeber und Anweisungen verstehen können.

Und so gibt immer wieder Philosophen, welche selber leidhafte Erfahrungen gemacht oder Leid erfahren haben und aus dieser Grunderfahrung heraus das Leid zu einer Philosophie ausgebaut haben.

"Das Leben ist eine missliche Sache, ich habe mir vorgesetzt, es damit hinzubringen über dasselbe nachzudenken." So begründete der junge Arthur Schopenhauer gegenüber dem 78jährigen Dichter Wieland in Weimar seine Absicht Philosophie zu studieren.

Für Schopenhauer gibt es vor allem Unglück auf Erden, Verzweiflung, Krankheit, Ungerechtigkeit. Der Einwand, daß es auch Glück auf Erden gibt, sticht bei ihm nicht. Denn Glück, Lust oder Befriedigung sind nichts als eine Täuschung.
Schopenhauer sieht in der Welt einen blinden, furchtbaren Universalwillen am Werk.

Eine Erlösung sieht er in der Weltverneinung. Der Mensch muß sich zur Intersselosigkeit, zur Askese durchringen und so leben, wie es die Heiligen oder die indischen Yogis tun. Diese erhoffen sich nichts mehr vom Dasein, der WIlle ist in ihnen ausgelöscht.


Die Bewältigung einer Krise hat sehr viel mit ihrem Erkennen ihrer Symptome zu tun.

Schopenhauer gilt als Vertreter des Pessimismus, der das Leben als Leiden definiert hat. "Die Welt ist die Äußerung einer unvernünftigen und blinden Kraft; in ihr zu leben heißt leiden."

Im Gegensatz zu seinem Konkurrenten Hegel bestritt Schopenhauer, daß sich der Fortschritt auf Erden um Guten hin entwickelt. Und in dieser Annahme scheint ihn dieses Jahrhundert mit seinen Weltkriegen, Atombomben oder seinen Hunger-, Flüchtlings- und Umweltkatatrophen laufend zu bestätigen und Recht zu geben.

Woher aber kommt Zuversicht in schwierigen Zeiten? Von der kritischen Jugend.

Weblink:

Arthur Schopenhauer Biografie

Samstag, 6. Januar 2024

Voltaire und der Kampf für die Freiheit (E)

Voltaire

Voltaire und der Kampf für die Freiheit

»Es ist gefährlich Recht zu haben, wenn die Regierung falsch liegt.«

Voltaire

Bereits Voltaire wußte, daß es gefährlich ist, Recht zu haben, wenn die Regierung falsch liegt. -

Nur ein Whistleblow von einiger Brisanz und schon lupft der Jakobiner die Mütze! - Whistleblower leben tatsächlich noch immer - was die staatliche Verfolgung ihrer auklärerischen Aktionen angebelangt - um es mit den Worten von Schopenhauer zu sagen - in der »Schlechtesten aller Welten«.

»Es gibt keine Freiheit ohne Mut und keine Tugend ohne Kampf.«

Voltaire

Voltaire wußte auch, daß es keine Freiheit ohne Mut und keine Tugend ohne Kampf gibt - notwendige Tugenden im Kampf für die Freiheit und gegen staatliche Unterdrückung, Willkür und Vertuschung von Verbrechen..

Samstag, 30. Oktober 2021

Gottfried Wilhelm Leibniz - das letzte Universalgenie

Gottfried Wilhelm von Leibniz


Gottfried Wilhelm von Leibniz war ein bedeutender Philosoph und Gelehrter des 17. Jahrhunderts und der universellste Denker seiner Zeit. Der adelige Wissenschaftler Leibniz gilt als der letzte grosse Universalgelehrte, als markantester Vertreter der deutschen Frühaufklärung und als eine große Schöpfergestalt deutschen Geistes. Der Universalgelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz versuchte zeitlebens, Theorie und Praxis zu verbinden. Der 200.000 Seiten umfassende Nachlass des grossen Denkers birgt bis heute Überraschendes.

Gottfried Wilhelm von Leibniz

Gottfried Wilhelm Leibniz, der am 14. November 1716 im Alter von 70 Jahren starb, gilt als das letzte Universalgenie. Zeitlebens trieb ihn ein unerschütterlicher Optimismus an. Der Philosoph, Mathematiker und Fürstenberater war bis zu seinem Tod überzeugt davon, die Welt verbessern zu können. Er wollte die Spaltung der Kirche überwinden und entwickelte eine Universalsprache, um Missverständnisse zwischen den Völkern zu beenden.

Als Quell der Inspiration hilft Gottfried Wilhelm Leibniz auch 300 Jahre nach seinem Tod der Wissenschaft von heute. "Seine Visionen auf unterschiedlichsten Gebieten inspirieren Wissenschaftler bis heute", sagt der Leiter des Leibniz-Archivs in Hannover, Michael Kempe. So sei ein Software-Entwickler aus den USA angereist, um in Leibniz' Schriften Anregungen für neue Algorithmen zu finden.

In der Mathematik war er seiner Zeit weit voraus. Ohne das von Leibniz beschriebene Dualsystem gäbe es keine Computer. Seine Überlegung, dass Raum nichts Absolutes ist, verweist bereits auf Einsteins Relativitätstheorie.

Leibniz hat wichtige Beiträge zur Mathematik geleistet, gilt als einer der Erfinder der Differential- und Integralrechnung und des binären Zahlensystems, auf dem die heutige Digitalisierung beruht. Aber er beschäftigte sich auch mit Logik, Erkenntnis- und Zeichentheorie, verfasste juristische und politische Denkschriften, betrieb sprachwissenschaftliche Studien, wurde von seinem Herzog beauftragt, die Geschichte der Welfen-Dynastie zu schreiben.

Leibniz war Gründer der »Preußischen Akademie der Wissenschaften« in Berlin und engagierte sich in Projekten, die zu einer Wiedervereinigung der getrennten christlichen Konfessionen führen sollten. Damit verkörperte er den Typus des Universalgelehrten, der im Zeitalter des Barock als erstrebenswertes Ideal galt.

Der Grundgedanke, der das leisten soll, ist die Idee von der Harmonie der Welt. „Harmonie ist Einheit in der Vielfalt“, lautet ein zentraler Satz von Leibniz. Oder: „Harmonie ist Ähnlichkeit in der Mannigfaltigkeit oder durch Identität ausgeglichene Verschiedenheit“. Harmonie herrscht zwischen Körper und Geist (die nicht wie Descartes durch eine schwer überbrückbare Kluft voneinander getrennt sind), Harmonie zwischen den Einzelwesen (Leibniz nennt sie „Monaden“) und der Welt als Ganzer. Garantiert wird diese Harmonie durch die mathematisch-logischen Grundprinzipien, die in der Natur, in den Monaden und in Gott ein und dieselben sind: „Gott schuf alles gemäß der größtmöglichen Harmonie und Schönheit“. Deshalb kann Leibniz sagen, diese Welt sei „die beste aller möglichen Welten“.

Wie das Barock-Zeitalter zeigt das Werk von Leibniz ein Janusgesicht. Es hält fest am platonisch-christlichen Gedanken einer die ganze Schöpfung durchwaltenden sinnvollen Ordnung. Aber ist sein Gott noch der christliche, oder nicht vielmehr ein abstraktes logisches Prinzip, ein Algorithmus, ein Computerprogramm? Dann wäre Leibniz nicht der letzte dogmatische Metaphysiker, sondern der erste Systemtheoretiker. Kein Wunder, dass er bei den Nerds des Cyberspace ein hohes Ansehen genießt.

Die niedersächsische Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek verwahrt den Nachlass des großen Denkers. Die 200.000 handschriftlich beschriebene Seiten lagern dort, darunter der zum Unesco-Welterbe gehörende Briefwechsel mit 1300 Briefpartnern rund um den Erdball. Leibniz dachte global und suchte die Nähe zu Russland und China, um von anderen Kulturen zu lernen.

Leibniz beschränkte sich nicht auf die Theorie, er war ein Forscher mit Hang zum Abenteuer. Der Hofrat kraxelte durch die Bergwerke des Harzes und konstruierte Windmühlen zum Antrieb von Pumpen. Weil ihm das Schreiben in der wackligen Postkutsche schwerfiel, entwarf er bequeme Reisesitze und Kabinen. Stets hatte der Frühaufklärer das große Ganze im Blick: Seine nie vollendete Geschichte der Welfen im Auftrag des Hofes begann Leibniz mit einer Abhandlung über die Entstehung der Erde. Grundlage waren auch eigene Fossilien wie ein versteinerter Mammutzahn.

Weblinks:

Gottfried Wilhelm Leibniz - www.hannover.de

Gottfried Wilhelm Leibniz - Das letzte Universalgenie - www.nano.de

Donnerstag, 1. Juli 2021

Gottfried Wilhelm Leibniz 275. Geburtstag

Gottfried Wilhelm Leibniz

Gottfried Wilhelm von Leibniz wurde vor 275 Jahren am 1. Juli 1646 als Sohn eines Rechtsgelehrten in Leipzig geboren.
Gottfried Wilhelm von Leibniz war ein bedeutender Philosoph und Gelehrter des 17. Jahrhunderts und der universellste Denker seiner Zeit. Der adelige Wissenschaftler Leibniz gilt als der letzte grosse Universalgelehrte, als markantester Vertreter der deutschen Frühaufklärung und als eine große Schöpfergestalt deutschen Geistes.

Er gilt als der universale Geist seiner Zeit und war einer der bedeutendsten Philosophen des ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts. Leibniz sagte über sich selbst: „Beim Erwachen hatte ich schon so viele Einfälle, dass der Tag nicht ausreichte, um sie niederzuschreiben.“


Gottfried Wilhelm Leibniz war Mathematiker, Philosoph, Diplomat, Ingenieur, Historiker - und ersann den Urahn des modernen Computers. Leibniz gilt als letzter Universalgelehrter und hatte starken Einfluss auf die nachfolgenden Aufklärer, die klassische deutsche Philosophie, den deutschen Idealismus und die Literatur der Klassik. Er wirkte auch als politischer Berater an euopäischen Fürsten- und Königshäusern.

Auf seine Zeitgenossen wirkte der früh Hochbegabte immer etwas befremdlich, denn er hatte mindestens so viele Begabungen wie der nach ihm benannte Butterkeks Zähne. Leibniz sagte über sich selbst: „Beim Erwachen hatte ich schon so viele Einfälle, dass der Tag nicht ausreichte, um sie niederzuschreiben.“

Gottfried Wilhelm von Leibniz

Gottfried Wilhelm Leibniz wurde am 21. Juni - nach gregorianischem Kalender am 1. Juli - 1646 in Leipzig als Sohn des Professors der Moral Friedrich Leibniz geboren. Nach dem Besuch der Nicolai­schule in Leipzig studierte er an den Universitäten Leipzig und Jena Philosophie und Jurisprudenz. 1667 erwarb er an der Universität Altdorf den juristischen Doktorgrad. Das Angebot, eine Professur zu übernehmen, schlug er aus.

Mit seinen mehr als 1.000 Briefpartnern schuf Leibniz an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert ein weltumspannendes intellektuelles Netzwerk. Eine unerwünschte Nebenwirkung: die ersten Plagiatsvorwürfe. Der prominente englische Naturforscher Isaac Newton behauptete, die Differential- und Integralrechnung vor Leibniz entdeckt zu haben. Unumstritten dagegen, dass Leibniz die erste mechanische Rechenmaschine für alle vier Grundrechenarten konstruierte und ein binäres Zahlensystem entwickelte, das noch heute die Grundlage für die digitale Datenverarbeitung bildet.


Dem Philosophen Leibniz verdanken wir die Behauptung, dass unsere Welt "unter allen möglichen die beste" sei. Wie aber lassen sich dann Kriege und Katastrophen erklären? Diesen scheinbaren Widerspruch versucht Leibniz in seinem Theodizee-Argument aufzulösen. Schließlich ist Gott für ihn der größte Rechenkünstler überhaupt.

Im Bestreben, nicht nur theoretisch zu arbeiten, sondern praktische Wirksamkeit zu entfalten (sein Wahlspruch war: „Theoria cum praxi“), wählte er die Stellung eines fürstlichen Beraters, die im Zeitalter des Absolutismus am ehesten die Möglichkeit politischer Einflussnahme bot. Er trat zunächst in den Dienst des
Mainzer Kurfürsten Johann Philipp von Schönborn. 1672 gelangte er in diplomatischer Mission nach Paris, wo er vier prägende Jahre verbrachte erst hier konnte er die Grenzen der zeitgenössischen deutschen
Universitätsausbildung überschreiten und den neuesten Stand der Wissenschaften kennen lernen.

1673 stellte er der Royal Society ein Modell seiner Rechenmaschine vor, der ersten mit mechanischen Vorrichtungen nicht nur für Addition und Subtraktion, sondern auch für Multiplikation und Division. In den folgenden Jahren entwickel­te er in Paris die Differential- und Integralrechnung. Aus finanziellen Gründen verließ er 1676 Paris und wurde Hofrat und Bibliothekar des Herzogs Johann Friedrich in Hannover. Den Kontakt mit der gelehrten Welt hielt er durch eine umfang­reiche Korrespondenz (1.100 Briefpartner) aufrecht.


Im Jahre 1700 wurde er der erste Präsident der auf seinen Vorschlag gegründeten Berliner Akademie der Wissenschaften. Aus den philosophischen Gesprächen, die er während seiner Besuche in Berlin mit der preußischen Königin Sophie Charlotte führte, entstand die »Theodicée« (1710 veröffentlicht), in der Leibniz eine Rechtfertigung Gottes ange­sichts des Übels und der Leiden in der Welt versucht. In der Auseinandersetzung mit dem englischen Philosophen John Locke verfasste Leibniz die »Nouveaux Essais sur l'entendement humain« (»Neue Abhandlungen über den menschlichen Verstand«), die jedoch erst ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod im Druck erschienen.

Seine letzten Lebensjahre wurden vom Prioritätsstreit mit Isaac Newton um die Erfindung der Differential- und Integralrechnung überschattet. Leibniz starb am 14. November 1716 in Hannover. Sein Grab befindet sich in der Neustädter Kirche. "Wer meine Werke liest, der kennt mich nur zum Teil", sagte Leibniz über sich. Zu seinen Lebzeiten veröffentlichte er nur ein Drittel seiner Schriften. Sein umfangreicher wissenschaftlicher Nachlass, der von der Gottfried Wilhelm Leibniz-Bibliothek in Hannover aufbewahrt wird, ist noch immer nicht vollständig veröffentlicht.

Weblinks:

Gottfried Wilhelm Leibniz-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de


Gottfried Wilhelm Leibniz-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

Gottfried Wilhelm Leibniz - www.hannover.de


Blog-Artikel:

Leibniz oder die beste der möglichen Welten - Philosophenwelt-Blog - philosophen-welt.blogspot.com

Samstag, 15. Februar 2020

Der Staat und die bedrängte Wahrheit

Maximilien de Robespierre

Wird die strukturelle Gewalt der Staatsmacht unkontroliert gegen Bedrängte und Verfolgte angewendet, ist dies ein deutlicher Ausdruck der Jakobiner-Herrschaft unter Maximilien de Robespierre von 1793 bis 1796.




Hölderlin erwähnt in seinem Gedicht »An den Bruder« in den Zeilen die Bedingung einer verwerflichen Freiheit "unter der eiskalten Zone des Despotismus". Wenn der Staat strukturele Gewalt anwendet, lupft er damit auch die Mütze des Jakobinismus.


In welchem Verhältnis steht der Staat zu Recht und Wahrheit? Der Staat ist einerseits an Recht und Wahrheit gebunden und hält sich doch nicht daran, wenn seine eigenen Interessen gefährdet sind - wie der Fall des Wikileaks-Gründers Julian Assange beweist.

"Jede große und umfassende Gefahr gibt, wenn ihr wohl begegnet wird,
dem Staat, für den Augenblick, ein demokratisches Ansehen."


Heinrich Kleist



Das Wesen eines Staates zeigt sich darin, wie er auf Gefahren reagiert. Der Staat hat einen recht variablen Spielraum in der Anwendung von Recht und Gesetz. Er hält sich nur dann an Recht und Gesetz, wenn seine eigenen Interessen nicht gefährdet sind, geht aber rigoros und mit beängstiegender Bedrängung gegen Personen vor, welche die Interessen des Staates durch investigative Ermittlungen gefährden und schreckt dabei vor Folter, Verfolgung und Manipulation von Beweisen und unberchtigten Vorwürfen nicht zurück.

Voltaire

»Es ist gefährlich Recht zu haben, wenn die Regierung falsch liegt.«

Voltaire

Für Personen, welche durch ihr Handeln die Wahrheit des Staates bedrängen oder in Verruf bringen, finden sich schnell in einer Welt des persönlichen Elends wieder und für sie wird die Welt zu einer Erfahrung des Leides.

Der Fall Assange ist ein gutes Beispiel dafür, wie der Staat reagiert, wenn dieser seine Interessen als gefährdet sieht: Manipulierte Beweise, konstruierte Vorwürfe gegen Julian Assange. Ihm drohen im Falle einer Abschiebung in die USA 175 Jahre Haft, weil er auf seiner Internet-Plattform WikiLeaks Dokmente über Kriegsverbrechen der Amerikaner im Irak-Krieg veröffenlicht hatte. 175 Jahre Gefängnis sind ein tranzendent hohes Strafmaß, welches sich jeder irdischen Gerechtigkeit entzieht!

»Wenn ein Whistleblower härter bestraft wie ein Mörder, ist es etwas faul im Staate Dänemark.«

Und auch die schwedische Staatsanwaltschaft war nicht zimperlich in der Strafverfolgung, sorgte sich doch dafür, daß Assange wegen versuchter Vergewaltigung angeklagt wurde. Wie die Staatsanwaltschaft jetzt bekannt gab, wird der Vorwurf der Vergewaltigung gegen Julian Assange nicht länger aufrechterhalten.

Voltaire war ein entschiedener Gegner des monarchistiscchen und klerikalen Staates, welcher das Volk unterdrückt hat. Bereits Voltaire wußte, daß es gefährlich ist, Recht zu haben, wenn die Regierung falsch liegt. - Nur ein Whistleblow von einiger Brisanz und schon lupft der Jakobiner die Mütze! - Whistleblower leben tatsächlich noch immer - was die staatliche Verfolgung ihrer auklärerischen Aktionen angebelangt - um es mit den Worten von Schopenhauer zu sagen - in der »Schlechtesten aller Welten«.

»Es gibt keine Freiheit ohne Mut und keine Tugend ohne Kampf.«

Voltaire

Voltaire wußte auch, daß es keine Freiheit ohne Mut und keine Tugend ohne Kampf gibt - notwendige Tugenden im Kampf für die Freiheit und gegen staatliche Unterdrückung, Willkür und Vertuschung von Verbrechen und könnte somit durchaus auch als Ahnherr der Aufklärung für Julian Assange dastehen.

Für die Beschuldigten und Bedrängten kann dann Hilfe nur noch von außen durch Proteste und öffentliche Aktionen kommen. Auf Druck von Außen läßt sich Einiges bewirken und auf den Weg bringen. - Wie die schwedische Staatsanwaltschaft bekannt gab, wird der Vorwurf der Vergewaltigung gegen Julian Assange nicht länger aufrechterhalten.

Der Kyniker setzt dem Aufgeklärtheit simulierenden Mainstream seine Direktheit und Vulgarität als Gegenpart entgegen. Er entlarvt die angebliche Alternativlosigkeit des Handelns als Farce, als Ausrede, indem er Alternativen öffentlich vorlebt: "Der Herrenzynismus ist eine Frechheit, die die Seite gewechselt hat [...]. Machtzwang, Sachzwang!" (222).

In der menschlichen Krise haben Denker und Philosophen Konjunktur, denn gerade in der Krise sind Meinungen gefragt, welche die Menschen als Hilfe, Ratgeber und Anweisungen verstehen können.

Und so gibt immer wieder Philosophen, welche selber leidhafte Erfahrungen gemacht oder Leid erfahren haben und aus dieser Grunderfahrung heraus das Leid zu einer Philosophie ausgebaut haben.

Arthur Schopenhauer

"Das Leben ist eine missliche Sache, ich habe mir vorgesetzt, es damit hinzubringen über dasselbe nachzudenken." So begründete der junge Arthur Schopenhauer gegenüber dem 78jährigen Dichter Wieland in Weimar seine Absicht Philosophie zu studieren.

Schopenhauer gilt als Vertreter des Pessimismus, der das Leben als Leiden definiert hat. "Die Welt ist die Äußerung einer unvernünftigen und blinden Kraft; in ihr zu leben heißt leiden."


Weblinks:

Arthur Schopenhauer Biografie - www.die-biografien.de

Friedrich Hölderlin-Biografie - www.die-biografien.de


Torpedo-Blog:

10 Jahre Wikikleaks - Torpedo-Blog

<-- Die Novelle »Michael Kohlhaas«, die Heinrich von Kleist im kühlen Stil der Chronik geschrieben, hat, gilt als Kleists berühmtestes und berüchtigstes Werk. -->

Dienstag, 6. August 2019

Theodor W. Adorno 50. Todestag

Theodor W. Adorno

Theodor W. Adorno - eigentlich Theodor Ludwig Wiesengrund - starb vor 50 Jahren am 6. August 1969 in Visp, Schweiz. Adorno war ein deutscher Philosoph, Soziologe, Musiktheoretiker und Komponist. Er stand in dem Ruf, ein vermeintlich pessimistischer Sozialphilosoph und resignativer Intellektuelle zu sein.

Theodor W. Adorno war einer der prominentesten Vertreter der „Frankfurter Schule“, deren Kritische Theorie entscheidenden Einfluss auf das kulturelle Bewusstsein der Bundesrepublik hatte. Mit Max Horkheimer zählt Adorno zu den Hauptvertretern der als „Frankfurter Schule“ oder Kritische Theorie bekannten Denkrichtung. Seine Kritische Theorie verfolgte einen aufklärerischen Anspruch. Der Soziologe prägte den philosophischen Diskurs der Nachkreigszeit.

Der in behüteten großbürgerlichen Verhältnissen in Frankfurt aufgewachsene Adorno war bereits früh der Musik und der Philosophie zugetan. Nach dem Studium der Philosophie widmete er sich der Kompositionslehre im Rahmen der Zweiten Wiener Schule um Arnold Schönberg.

Nachdem der Theoretiker während der Zeit des Nationalsozialismus in die USA emigriert war, wurde er nach seiner Rückkehr einer der Direktoren des wiedereröffneten Frankfurter Instituts für Sozialforschung.

Wie nur wenige Vertreter der akademischen Elite hat er als „öffentlicher Intellektueller“ mit seinen Reden, Rundfunkvorträgen und Publikationen auf das kulturelle und intellektuelle Leben Nachkriegsdeutschlands eingewirkt und zur demokratischen Umerziehung des deutschen Volkes beigetragen – trotz seiner anspruchsvollen Diktion.

Adornos Arbeit als Philosoph und Soziologe steht in der Tradition von Immanuel Kant, Karl Marx und Sigmund Freud, welche intellektuelle Einflüsse auf den Philosophen und Soziologen ausübten. Theodor Adorno ist von deutlicher Sympathie für Kant getragen, nicht aber für Hegel und erst recht nicht für Heidegger. Solange man nicht 'debil' sei, erfahre man 'den Tod und seine Vorboten, die Krankheiten, als lebensfeindlich, als ichfremd'.

Wegen der Resonanz, die seine schonungslose Kritik an der spätkapitalistischen Gesellschaft unter den Studenten fand, galt er als einer der theoretischen Väter der deutschen Studentenbewegung. Adorno war das ideale Vorbild für ihre Vorstellungen und ihren Protest gegen die etablierte Gesellschaft in Nachkriegsdeutschland.

Für Adorno war die Kunst ein einzigartiger Ort der Erkenntnis, ja der Erlösung von dem Grauen der Welt.

Theodor W. Adorno wurde am 11. September 1903 in Frankfurt am Main geboren. Das Grab von Theodor W. Adorno befindet sich auf dem Frankfurter Hauptfriedhof.

Samstag, 6. April 2019

Descartes Denken gilt als »Cartesianische Wende«


René Descartes



Descartes Philosophie und sein Denken gilt als »cartesianische Wende« in der Geistesgeschichte der abendländischen Welt. Descartes hat mit seiner Sichtweise des Denkens den Bezugsrahmen und das Koordinatensystem des bis dahin gültigen Denkens so verändert, da man von einer »Cartesianische Wende« spricht. Das scholastische und das dualistische Weltbild wurden abgelöst durch eine völlig neue Selbstbestimmung des Menschen. Descartes' berühmter Satz „Cogito ergo sum - Ich denke also bin ich" konzentriert dieses neue Denken in einem Punkt. Im Mittelpunkt steht jetzt das

Eine Wende von „kopernikanischer“ Tragweite trat im europäischen Kulturkreis mit der Neuzeit im 17. Jahrhundert ein; sie ist mit dem Namen René Descartes unlösbar verbunden. Es ist die »cartesianische Wende« in der Geistesgeschichte der abendländischen Welt. Das scholastische und das dualistische Weltbild wurden abgelöst durch eine völlig neue Selbstbestimmung des Menschen. Descartes berühmter Satz „Cogito ergo sum – ich denke also bin ich“ konzentriert dieses neue Denken in einem Punkt.

René Descartes

Descartes Denken ist der Ausdruck der Selbstgewissheit des Ich-Bewußtseins.
Im Mittelpunkt steht jetzt das Ich des Menschen, und dieses seiner selbst bewusste Ich ist die Grundlage und Voraussetzung aller Realität. Die Wirklichkeit des Menschen entspringt seinem Ich, seinem Selbstbewusstsein. So unterscheidet Descartes grundlegend zwischen res cogitans und res extensa, zwischen dem denkenden Selbst und allen außerhalb des Ich liegenden Dingen, d.h. allem, was sich in Raum und Zeit ausdehnt. Man könnte von der Entdeckung des Subjektes sprechen, das die Welt der Objekte aus sich heraus setzt oder auch außerhalb seiner selbst vorfindet und sie sich gegenüberstellt. Nicht mehr Materie und Geist, Dunkel und Licht sind die bestimmenden Gegensätze, sondern das absolute Ich, das seiner Welt gegenübertritt.

Schon Leibniz fragte grundsätzlich: „Warum ist überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts?“ Descartes antwortet: Indem ich mich selbst denkend erkenne, ist erst etwas, nämlich alles das, was meinem Ich als Objekt gegenüber tritt. Es ist etwas, weil ich denke: Cogito ergo sum ergo est mundus. Indem ich mich denke, gibt es mich und die Welt um mich herum. Die eigene Vernunft wird nun zum alles bestimmenden Werkzeug der Welterklärung und der Welteroberung; sie ist das entscheidende Organ aller Welterkenntnis des Menschen. Zwar ist sie begrenzt, aber innerhalb dieser Grenzen allgemein gültig und zuverlässig.

Descartes hatte mit seinen Überlegungen auch Gott abgeschafft. Und noch während er schrieb „Cogito, ergo sum" stellte er auf einmal fest, daß er soeben über die gedankliche Autonomiebezeugung des Menschen Gott abgeschafft habe, was man heute als »Cartesianische Wende« bezeichnet. Er war so irritiert darüber, daß er sofort entschied, diese Gedanken nur unter einem Pseudonym zu veröffentlichen.

In seiner »Abhandlung über die Methode« ermuntert Descartes jene, die sich in einem Wald verlaufen haben, „so geradewegs wie möglich immer in derselben Richtung zu laufen“. Es geht darum, entschlossen eine Linie beizubehalten, selbst wenn man im Zweifel ist.

Descartes ist zu verdanken, daß der Zweifel zu einer Methode der Erkenntnis geworden ist. Mit den Mitteln radiklen Skepsis gab René Descartes der Philosophie ein neues Fundament und wurde zum Vater der neuzeitlichen Philosophie.

Dort wo der Zweifel Einzug hält, ist die Gewißheit einer Aussage nur so lange haltbar, solange sie nicht wiederlegt worden ist. Erkenntnistheoretisch hat er den Skeptizismus begründet.

So ist auch Cartesius ganzes Werk ist der Ausdruck radikalen Zweifelns und der zugrundeliegenden Methodik.

Das cartesianische Denken stellt in der Geschichte der Philosophie die größte Neuerung des Denkens vor Kant (1724 - 1804) und eine Wende philosophischer Betrachtung und in den Grundlagen des Denkens in der Philosophie dar, welcher im Nachhall der Skepsis bis heute spürbar ist.


Weblinks:

René Descartes-Biografie - Biografien-Portal.- www.die-biografien.de

René Descartes-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Literatur:

Rene Descartes
Rene Descartes
von Dominik Perler

Descartes zur Einführung
Descartes zur Einführung
von Peter Prechtl




Samstag, 30. März 2019

René Descartes 425. Geburtstag

René Descartes


René Descartes wurde vor 425 Jahren am 31. März 1596 in La Haye in der Touraine geboren. Er entstammte einer aristokratischen altfranzösischen Familie in der Touraine. Descartes war ein bedeutender französischer Philosoph der Aufklärung und Begründer der neuzeitlichen Philosophie.

Descartes markiert die Wende der Philosophie des Mittelalters zur Philosophie der Neuzeit. Mit ihm begann das Denken der Neuzeit. Mit den Mitteln radiklen Skepsis gab René Descartes der Philosophie ein neues Fundament und wurde zum Vater der neuzeitlichen Philosophie. Die cartesianische Philosophie umfasst sowohl erkenntnistheoretische Aspekte als auch empirische und naturwissenschaftliche Forschungen von Descartes.


Nur für kurze Zeit nahm er am üblichen gesellschaftlichen Treiben seiner Gesellschaftsschicht in Paris teil, dann zog er sich für zwei Jahre zurück, um sich ganz dem Studium der Mathematik hinzugeben. Anschließend ging er als Soldat in den Dreißigjährigen Krieg, weil er die Welt und Menschen in ihrer Abgründigkeit studieren wollte.

Der Militärzeit folgten jahrelange Reisen durch ganz Europa, dann wieder Phasen der Zurückgezogenheit und der wissenschaftlichen Arbeit. Königin Christine, die Descartes Werke studiert hatte, berief in daraufhin nach Schweden. Dort verstarb er nach kurzem Aufenthalt, weil er das ungewohnte Klima nicht vertrug.

Rene Descartes
Rene Descartes


Descartes lebenslanges Thema war die Überwindung der scholastisch geprägten aristotelischen Philosophie. Der Franzose forderte als Ausgangspunkt und Methode philosophischen Denkens die Gültigkeit eine Aussage in Zweifel zu ziehen, so lange diese nicht zureichend begründet sei. Und so war der Zweifel bei Descartes der Philosophie Anfang.

René Descartes gilt als der Vater des modernen Denkens, denn er hat den Menschen aus seinem tiefen Dämmer herausgeholt und ihn zum erkennenden Objekt gemacht, wobei er stellte den Menschen in den Mittelpunkt der Erkenntnis. Sein berühmter Satz "Cogito, ergo sum" ("Ich denke, also bin ich") steht für das Selbstbewusstsein des neuzeitlichen Individuums.

Das Diktum des Cartesius »Ich denke, also bin ich« machte das menschliche Bewußtsein zum Ausgangspunkt wahrer Welterkenntnis. Das vernünftig denkende Objekt wird zum Maßstab allen Wissens.


Blog-Artikel:

Descartes Denken gilt als »Cartesianische Wende« - Philosophenwelt-Blog


Literatur:

Rene Descartes
Rene Descartes
von Dominik Perler

Descartes zur Einführung
Descartes zur Einführung
von Peter Prechtl

Samstag, 5. Januar 2019

Was ist das Erbe der Aufklärung?

Ein grosser Aufklärer und Liberaler: Immanuel Kant Gemälde um 1790. (PD)

Wie keine andere Denkrichtung will die Aufklärung durch bloße Anleitung zur Vernunft, Demokratie, Diskurs und Achtung von Anderen (durch Toleranz, Gleichbehandlung und Solidarität) niemandem eine Weltsicht aufzwingen, sondern ganz im Gegenteil vor dem Hereinfallen auf Dogmen bewahren. Stellvertretend dafür steht Immanuel Kants Leitspruch der Aufklärung: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ Zugleich zielen diese Werte unzweifelhaft auf ein friedliches Zusammenleben in geordneten Bahnen. Sodann bleibt Raum für aufgeklärte Religiosität, Atheismus oder auch politischen Pluralismus auf dem Boden der Demokratie.

"Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung."

Immanuel Kant: "Was ist Aufklärung", Einleitung.

Die Aufklärung setzt die Begabung und Fähigkeit des Menschen zur Vernunft voraus, welche zwingend benötigt wurd, um die selbst verschuldete Unmündigkeit zu überwinden. Aufklärung und Vernunft bedingen sich einander und sind wechselseitig nötig, um zu wirken. Was für die Aufklärung noch fehlt, ist reflexives Bewußtsein, denn ohne dieses ist jene nicht möglich.

Die aufklärerische Vernunft wird mit Kritik angereichert und dadurch reflexiv eingeholt. Nur die über ihre eigene Geschichte und ihre blinden Flecke aufgeklärte Vernunft kann der ursprünglichen Intention einer Emanzipation durch Kritik unter den komplexen Bedingungen der Gegenwart gerecht werden.

Aufklärung wird zunächst immer durch die Gegenmacht betrieben, da die Herrschenden kein Interese an einer Veränderung haben, sondern ihren status quo zu erhalten suchen, haben sie auch kein Interesse an der Aufklärung über bestehende gesellschaftlichen Zustände mit der Folge, daß aufgeklärte kluge Geister werden als Ketzer gebrandmarkt werden.

Die Aktualität einer notwendigen Thematisierung von Aufklärung angesichts des sich im Kontext allgemeiner Globalisierung vollziehenden kulturellen Wertewandels und der Radikalisierung grundsätzlicher Menschheitsfragen durch die Möglichkeiten moderner Bio- und Gentechniken und allgemeiner medialer und digitaler Vernetzungen aller Kultur- und Wissensprozesse, eine Problematik, die unter dem Stichwort von der "Zukunft des Humanen" tief in die menschliche Lebenspraxis hineinreicht und zu verhandeln ist.

Denis Diderot, David Hume, Laurence Sterne, Jean-Jacques Rousseau und viele andere Denker des 18. Jahrhunderts streiten um eine zeitgemäße Philosophie, die die Religion hinter sich lässt und allein auf die Kraft des Verstandes setzt, aber auch den Leidenschaften angemessenen Platz einräumt. Kants Aufklärung verfolgte einen metaphysischen Ansatz und war eine Aufklärung der reinen Anschauung.

Rousseau habe in Wirklichkeit ein zutiefst pessimistisches Menschenbild vertreten und mit seiner Philosophie die Fundamente einer repressiven und brutalen Gesellschaftsordnung gelegt. Er habe nur das christliche Menschen- und Weltbild übernommen und es in eine neue Philosophie verpackt. Daraus seien u.a. der Große Terror unter Robespierre und die totalitären Ideologien des 20. Jahrhunderts entstanden. Beide Philosophien werden von Blom ausführlich beschrieben. Kritik wird auch an Voltaire geübt, da dieser nach Blom viel mehr am eigenen Wohlstand interessiert gewesen sei und unbedingt als Aushängeschild der Aufklärung dienen wollte. Deshalb habe er sich nicht gegen die Kirche, sondern gegen Teile der radikalen Aufklärer gewandt.

Bis heute bestimme dieses alt-christliche und nur in neuer Form verpackte Weltbild von Rousseau unser Denken. So würden wir immer noch in Kategorien wie „Erlösung“ und „Verdammnis“ verweilen und Angst vor scheinbar unlösbaren Problemen haben, wie etwa dem Klimawandel, nuklearen Kriegen oder zerstörerischen Asteroiden. Auch deshalb seien wir so anfällig für Ideen wie dem Sozialismus, dem vollkommenen Markt oder Science-Fiction, da dies als eine Art Ersatzhimmel wirke. Dieses Verständnis spiegele sich u.a. in der Sexualmoral, der Werbung, dem Gesundheits- und Jugendkult, der Filmbranche sowie in der Ablehnung radikaler Wissenschaft wie Stammzellenforschung und Gentechnik wider.

Aufgeklärte kluge Geister wie Diderot und Holbach hingegen werden als radikale Atheisten und Religions- sowie Kirchenkritiker beschrieben, welche die Ideen von Naturalismus, Materialismus, Sensualismus, Pragmatismus, Relativismus sowie jede Form von Gleichberechtigung und Feminismus teilten. Sie seien Vordenker der Evolutionstheorie gewesen, hätten schon theoretische Erkenntnisse über die DNA, die Natur der Atome, psychologische Erklärungsmodelle und vielem mehr gehabt, was erst Jahrhunderte später wissenschaftlich bewiesen wurde. Sie glaubten nicht an einen Sinn des Lebens, außer dem des Überlebens, Linderung von Schmerzen und Förderung des Genusses. Sie entwickelten eine Moral von Freiheit und Leidenschaft, deren einziges Prinzip sei; alles ist gut, was dem Menschen langfristig gut tut und umgekehrt. Dies solle zu einer Gesellschaft führen, welche von gegenseitigem Respekt getragen wird.

Die Gründe für das weitgehende Scheitern der Philosophie der radikalen Aufklärer und deren Unbekanntheit gegenüber Philosophen wie Voltaire, Kant oder Rousseau sei gewesen, dass sowohl zunächst die Vertreter der Französischen Revolution, als auch später die europäischen Monarchen insbesondere infolge des Imperialismus viel mehr an ihrer eigenen Macht sowie an der Ausbeutung der Kolonien und deren Bewohnern durch Sklaverei interessiert gewesen seien. Eine Gleichwertigkeit aller Menschen und Kulturen, wie sie von Diderot und Holbach vertreten wurde, hätte dem Imperialismus die Legitimität entzogen.

Blom kommt zu dem Schluss, unser Festhalten am vermeintlichen Sinn des Lebens sei nichts weiter als Narzissmus. Die Philosophen um Holbach und Diderot hätten dieses Prinzip umgekehrt: Nur aus der Sinnlosigkeit entstehe Ethik. Und aus dieser Einsicht entstehe das, was schon Epikur gefordert habe: Der ständige Versuch, die eigenen Leidenschaften zu verfeinern und zu lenken, statt sie zu verleumden, das eigenen Glück in dieser Welt zu finden, der eigenen Umwelt so wenig wie möglich zu schaden und so viel Gutes wie möglich zu schaffen.

Literatur:

Vernunft der Aufklärung - Aufklärung der Vernunft
Vernunft der Aufklärung - Aufklärung der Vernunft
von Konstantin Broese und Andreas Hütig

Kritik der zynischen Vernunft
Kritik der zynischen Vernunft
von Peter Sloterdijk


Weblinks:

Böse Philosophen. Das vergessene Erbe der Aufklärung

Was ist das Erbe der Aufklärung? - www.nzz.ch

Samstag, 11. Februar 2017

Luther und der Humanismus

Der Geist des Humanismus ist die vorherrschende geistige Grundströmung seiner Zeit des Mittelalters. Er verkündet den freien, den unabhängigen Geist. Die Reformation ist aus der Lehre des Humanismus entstanden, sie hat ihre Wurzel in dieser Lehre.

Die Lehre des Humanismus hat der Reformation den geistigen Weg geebnet. Luther leitete daraus für sich selbst das intensive Studium der Bibel ab: Humanismus hieß also für ihn vor allem Rückbesinnung auf die griechischen und hebräischen Originalschriften der Bibel - Bibelhumanismus. Beide Lehren, obwohl Brüder im Geiste, waren doch recht unterschiedlicher Natur: der Humanismus eine reine Geisteslehre und die Reformation eine religiöse Reformbewgung der Erneuerung.

Eng verbunden mit dem Humanismus ist der Name Erasmus von Rotterdam, einem niederländischen Gelehrten und führenden Vertreter der Lehre. Luther war ein standhafter Mann der Kirche, der ursprünglich ein Bewunderer des Erasmus war, sich jedoch später von im abwandte, da er im Glaubensstreit keine eindeutige Position beziehen wollte und zur Tat nicht fähig war.

Hinter dem geistigen Durchbruch des Erasmus von Rotterdam stand das neue Menschenbild der Renaissance, die Wiedergeburt des antiken Vernunftdenkens. Der klassische Geist der Antike war dreifach angelegt:
(1) In vernunftbedingten materiellen Erkenntnissen und Erklärungen der ionischen Naturphilosophie.
(2) In der politischen Mitverantwortung des Einzelnen in der völlig neuartigen attischen Demokratie.
(3) In der persönlichen Denkfreiheit des Individuums in der klassischen Philosophie des alten Athens. Insgesamt in einer offenen, freien Welt des menschlichen Geistes.

Erasmus von Rotterdam war »der erste bewußte Europäer, der erste streitbare Friedensfreund, der beredteste Anwalt des humanistischen, des weit- und geistesfreundlichen Ideals«, wurde durch seine Kritik an der Theologie und der Kirche zum Wegbereiter der Reformation. Doch er förderte sie nicht, distanzierte sich vielmehr mit seiner eigenen Ansicht über den freien Willen des Menschen von Luthers Meinung.

Er riet, als Kurfürst Friedrich ihn im Glaubensstreit zwischen Luther und dem Papst um sein Votum bat, bei deutlicher Sympathie für die Erneuerung der Kirche, »angesehene und unverdächtige Richter« einzusetzen. Erasmus wollte und konnte seine eigene Meinung, vielleicht aus Furcht vor Verantwortung, nicht ausschlaggebend werden lassen. Der wohl berühmteste und gelehrteste Mensch seiner Zeit zog sich so in sich selbst zurück. Denn »der freie, der unabhängige Geist, der sich keinem Dogma bindet und für keine Partei entscheiden will, hat nirgends eine Heimstatt auf Erden«.

Während Erasmus und Luther in der Bekämpfung der Übergriffe und der Verlotterung der Kurie und des damaligen Papsttums eine Strekce des Weges gemeinsam gegangen sind, hat sich in späterer Zeit ihre gegensätzliche Einstellung, den gegensätzlichen Naturen entsprang, immer offenkundiger gezeigt.

Erasmus war ein Ästhet, der in praktischen, insbesondere aber in philosophischen Fragen mit einer geschliffenen Sprache Fragen seine Gelehrsamkeit von sich gab. Dagegen war für Luther, die Aussage entscheidend, die Wirkung interessiert erst in zweiter Linie.

Bei aller Bewunderung für den Geist des Erasmus erkannte Luther schon früh die Unverbindlichkeit seines Wesens. Die Lehren beider speisten sich aus ganz unterschiedlichen Quellen: Dort die kühle, nur auf sich bedachte spielerische Geistigkeit und hier das warmherzige, aus Liebe und Geistigkeit geborene Engagement.

Beide vermieden, so lange es ging, den offenen Streit. Sie waren sich bewußt, daß sie als die bedeutendsten Geister der Zeit angesehen wurden. Auch wenn Luther die Unverbindlichkeit des Erasmus ablehnt und diser das öffentliche Draufgängertum Luthers verabscheut, so haben sie doch noch soviel Achtung voreinander, daß sie es nicht zu einem Generalangriff des einen auf den anderen ankommen lassen.

Luthers wichtigster Mitstreiter, der Humanist Philipp Melanchthon, wurde von dem humanistischen Gelehrten Johannes Reuchlin erzogen und stand als Gelehrter immer im Kontakt anderen Humanisten, insbesondere mit Erasmus. Melanchton war ein großer Verehrer von Erasmus.

Blog-Artikel:

Martin Luther als deutscher Reformator

Luther und sein fester Glauben

Erasmus von Rotterdam 550. Geburtstag


Weblinks:

Der Humanismus - www.luther.de

Martin Luther-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Martin Luther-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de


Eramus-Biorafien:


Erasmus von Rotterdam, der Fürst der Humanisten
von Erasmus von Rotterdam und Uwe Schultz

Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam
Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam
von Stefan Zweig


Montag, 14. November 2016

Gottfried Wilhelm Leibniz 300. Todestag

Gottfried Wilhelm Leibniz
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Gottfried Wilhelm von Leibniz starb vor 300 Jahren am 14. November 1716 in Hannover. Gottfried Wilhelm von Leibniz war ein bedeutender Philosoph und Gelehrter des 17. Jahrhunderts und der universellste Denker seiner Zeit. Der adelige Wissenschaftler Leibniz gilt als der letzte grosse Universalgelehrte, als markantester Vertreter der deutschen Frühaufklärung und als eine große Schöpfergestalt deutschen Geistes.

Er gilt als der universale Geist seiner Zeit und war einer der bedeutendsten Philosophen des ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts. Leibniz sagte über sich selbst: „Beim Erwachen hatte ich schon so viele Einfälle, dass der Tag nicht ausreichte, um sie niederzuschreiben.“


Gottfried Wilhelm Leibniz war Mathematiker, Philosoph, Diplomat, Ingenieur, Historiker - und ersann den Urahn des modernen Computers. Leibniz gilt als letzter Universalgelehrter und hatte starken Einfluss auf die nachfolgenden Aufklärer, die klassische deutsche Philosophie, den deutschen Idealismus und die Literatur der Klassik. Er wirkte auch als politischer Berater an euopäischen Fürsten- und Königshäusern.

Gottfried Wilhelm Leibniz war Mathematiker, Philosoph, Diplomat, Ingenieur, Historiker - und ersann den Urahn des modernen Computers. Leibniz gilt als letzter Universalgelehrter und hatte starken Einfluss auf die nachfolgenden Aufklärer, die klassische deutsche Philosophie, den deutschen Idealismus und die Literatur der Klassik. Er wirkte auch als politischer Berater an euopäischen Fürsten- und Königshäusern.

Auf seine Zeitgenossen wirkte der früh Hochbegabte immer etwas befremdlich, denn er hatte mindestens so viele Begabungen wie der nach ihm benannte Butterkeks Zähne. Leibniz sagte über sich selbst: „Beim Erwachen hatte ich schon so viele Einfälle, dass der Tag nicht ausreichte, um sie niederzuschreiben.“

Gottfried Wilhelm Leibniz wurde am 21. Juni - nach gregorianischem Kalender am 1. Juli - 1646 in Leipzig als Sohn des Professors der Moral Friedrich Leibniz geboren. Nach dem Besuch der Nicolai­schule in Leipzig studierte er an den Universitäten Leipzig und Jena Philosophie und Jurisprudenz. 1667 erwarb er an der Universität Altdorf den juristischen Doktorgrad. Das Angebot, eine Professur zu übernehmen, schlug er aus.

Mit seinen mehr als 1.000 Briefpartnern schuf Leibniz an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert ein weltumspannendes intellektuelles Netzwerk. Eine unerwünschte Nebenwirkung: die ersten Plagiatsvorwürfe. Der prominente englische Naturforscher Isaac Newton behauptete, die Differential- und Integralrechnung vor Leibniz entdeckt zu haben. Unumstritten dagegen, dass Leibniz die erste mechanische Rechenmaschine für alle vier Grundrechenarten konstruierte und ein binäres Zahlensystem entwickelte, das noch heute die Grundlage für die digitale Datenverarbeitung bildet.


Dem Philosophen Leibniz verdanken wir die Behauptung, dass unsere Welt "unter allen möglichen die beste" sei. Wie aber lassen sich dann Kriege und Katastrophen erklären? Diesen scheinbaren Widerspruch versucht Leibniz in seinem Theodizee-Argument aufzulösen. Schließlich ist Gott für ihn der größte Rechenkünstler überhaupt.

Im Bestreben, nicht nur theoretisch zu arbeiten, sondern praktische Wirksamkeit zu entfalten (sein Wahlspruch war: „Theoria cum praxi“), wählte er die Stellung eines fürstlichen Beraters, die im Zeitalter des Absolutismus am ehesten die Möglichkeit politischer Einflussnahme bot. Er trat zunächst in den Dienst des
Mainzer Kurfürsten Johann Philipp von Schönborn. 1672 gelangte er in diplomatischer Mission nach Paris, wo er vier prägende Jahre verbrachte erst hier konnte er die Grenzen der zeitgenössischen deutschen
Universitätsausbildung überschreiten und den neuesten Stand der Wissenschaften kennen lernen.

1673 stellte er der Royal Society ein Modell seiner Rechenmaschine vor, der ersten mit mechanischen Vorrichtungen nicht nur für Addition und Subtraktion, sondern auch für Multiplikation und Division. In den folgenden Jahren entwickel­te er in Paris die Differential- und Integralrechnung. Aus finanziellen Gründen verließ er 1676 Paris und wurde Hofrat und Bibliothekar des Herzogs Johann Friedrich in Hannover. Den Kontakt mit der gelehrten Welt hielt er durch eine umfang­reiche Korrespondenz (1.100 Briefpartner) aufrecht.


Im Jahre 1700 wurde er der erste Präsident der auf seinen Vorschlag gegründeten Berliner Akademie der Wissenschaften. Aus den philosophischen Gesprächen, die er während seiner Besuche in Berlin mit der preußischen Königin Sophie Charlotte führte, entstand die »Theodicée« (1710 veröffentlicht), in der Leibniz eine Rechtfertigung Gottes ange­sichts des Übels und der Leiden in der Welt versucht. In der Auseinandersetzung mit dem englischen Philosophen John Locke verfasste Leibniz die »Nouveaux Essais sur l'entendement humain« (»Neue Abhandlungen über den menschlichen Verstand«), die jedoch erst ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod im Druck erschienen.

Seine letzten Lebensjahre wurden vom Prioritätsstreit mit Isaac Newton um die Erfindung der Differential- und Integralrechnung überschattet. Leibniz starb am 14. November 1716 in Hannover. Sein Grab befindet sich in der Neustädter Kirche. "Wer meine Werke liest, der kennt mich nur zum Teil", sagte Leibniz über sich. Zu seinen Lebzeiten veröffentlichte er nur ein Drittel seiner Schriften. Sein umfangreicher wissenschaftlicher Nachlass, der von der Gottfried Wilhelm Leibniz-Bibliothek in Hannover aufbewahrt wird, ist noch immer nicht vollständig veröffentlicht.

Weblink:

Gottfried Wilhelm Leibniz-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de


Gottfried Wilhelm Leibniz-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

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Blog-Artikel:

Leibniz oder die beste der möglichen Welten - Philosophenwelt-Blog - philosophen-welt.blogspot.com

Samstag, 5. November 2016

»Theodizee« von Gottfried Wilhelm Leibniz

Gottfried Wilhelm Leibniz

Der Begriff »Theodicée« - später deutsch »Theodizee« - geht auf den Philosophen und frühen christlich-abendländischen Vordenker der Aufklärung Gottfried Wilhelm Leibniz zurück.

Aus den philosophischen Gesprächen, die er während seiner Besuche in Berlin mit der preußischen Königin Sophie Charlotte führte, entstand die »Theodicée« (1710 veröffentlicht), in der Leibniz eine Rechtfertigung Gottes ange­sichts des Übels und der Leiden in der Welt versucht.


„Meine Absicht ist es, die Menschen von den falschen Vorstellungen zu befreien, die ihnen Gott als einen absoluten Herrscher darstellen, despotisch Macht ausübend, wenig geeignet und wenig wert, geliebt zu werden.“

Gottfried Wilhelm Leibniz


Leibniz’ populäre Darstellung vieler seiner Grundgedanken unter dem Titel »Theodizee« behandelt u. a. diese Ausräumung von vermeintlich an Gott zu richtenden Einwendungen wegen der Unvollkommenheit der Welt und der erfahrenen Leiden.

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Gottfried Wilhelm Leibniz-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

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Samstag, 1. Oktober 2016

Leibniz oder die beste der möglichen Welten

Gottfried Wilhelm Leibniz

Von Gottfried Leibniz gilt als der Philosoph der „besten aller möglichen Welten“. Leibniz geht dabei von der Vollkommenheit von Gottes Schöpfung aus. So kam er zu der Überzeugung, daß auch die von Gott erschaffene Welt eine vollkommene Schöpfung sein müsse. Nach Leibniz´ Lehre wäre Gott nicht das vollkommene Wesen, wenn er etwas anderes als die „beste aller möglichen Welten“ für die Menschen erschaffen hätte.

Nach der Monadologie von Gottfried Wilhelm Leibniz gibt es eine unendliche Anzahl möglicher Welten. Von diesen hat Gott nur eine geschaffen, nämlich die vollkommenste, „die beste aller möglichen Welten“. Leibniz argumentierte:


„Gott sah unendlich viele Welten als möglich vor sich;

aber aus diesen unendlich vielen wählte er die wirkliche als die beste.“


Gottfried Wilhelm Leibniz



Gott sah unendlich viele Welten als möglich vor sich. Gottes unendliche Weisheit lasse ihn die beste unter allen möglichen Welten herausfinden, seine unendliche Güte lasse ihn diese beste Welt auswählen und seine Allmacht lasse ihn diese beste Welt hervorbringen.

Folglich müsse die Welt, die Gott hervorgebracht hat – also die tatsächlich existierende Welt –, „die beste aller möglichen Welten“ sein, und jede Form des Übels sei letztlich notwendig und erklärbar.

Das Postulat, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben, ist Teil des größeren philosophischen Arguments des 17. Jahrhunderts, dem zufolge Gott mit dem Kosmos nichts Geringeres als eben die beste unter allen möglichen Welten hervorbringen konnte.


Die wirkliche Welt ist die beste u. a. in dem Sinne, dass das Gute in ihr auch von Gott nicht mit einem geringeren Maß an Übel verwirklicht werden kann. Außerdem ist die „beste aller möglichen Welten“ dynamisch gedacht: Nicht der derzeitige Zustand der Welt ist der bestmögliche, sondern die Welt mit ihrem Entwicklungspotential ist die beste aller möglichen Welten.


Der berühmte Satz von der „besten aller möglichen Welten“ ist oft missverstanden worden, unter anderem hat ihn Voltaire in seinem Roman Candide parodiert. Die Idee der „besten aller möglichen Welten“ soll nicht in naiver Weise tatsächliches und großes Übel in der Welt leugnen oder schönreden. Vielmehr weist Leibniz auf einen notwendigen Zusammenhang zwischen Gutem und Üblem hin: Es gebe nämlich Gutes, das nur zum Preis der Existenz von Übel zu haben ist.

Weblink:

Leibniz oder die beste der möglichen Welten
Leibniz oder die beste der möglichen Welten
von Jean Paul Mongin und Julia Wauters



Montag, 11. Juli 2016

Erasmus von Rotterdam 480. Todestag

Erasmus von Rotterdam


Erasmus von Rotterdam 480. Todestag jährt sich am 12. Juli. Der Gelehrte 1536 starb in Basel. Erasmus von Rotterdam war ein bedeutender niederländischer Gelehrter des Renaissance-Humanismus. Er war Theologe, Priester, Augustiner-Chorherr, Philologe und Autor zahlreicher Bücher.

Erasmus von Rotterdam erhielt als unehelicher Sohn eines Geistlichen 1492 die Priesterweihe. Nach dem Studium in Paris und Turin lebte er in England, Basel und in den Niederlanden. Er pflegte rege Kontakte zur gesamten europäischen Geisteswelt und wurde zur prägenden Figur des christlichen Humanismus. Die kirchliche Zensur konnte seinem engagierten Werk nichts anhaben.

Erasmus von Rotterdam

Erasmus von Rotterdam erwarb durch seine Werke und Schriften früh in ganz Europa Ruhm als Theologe, Sprachforscher und Rhetoriker. Der bedeutende Humanist (1466/1469-1536) galt als Vertreter eines ethisch orientierten, toleranten Christentums, als der er in der Reformationszeit zwischen den Parteien zu vermitteln suchte.

Von 1514 bis 1529 lebte und wirkte Erasmus in Basel, um seine Schriften in der Werkstatt seines späteren Freundes Johann Froben drucken zu lassen. Er begegnete 1524 erstmals Johannes a Lasco, dem späteren Reformator Frieslands, der zu einem seiner Lieblingsschüler wurde.

Als sich die von Johannes Oekolampad betriebene, an Zwingli angelehnte Reformation in Basel durchsetzte, ging er 1529 nach Freiburg im Breisgau, weil er als Priester und Augustiner-Chorherr die Reformation ablehnte.

Im Jahre 1535 kehrte er nach Basel zurück und verstarb dort am 12. Juli 1536. Sein hohes Ansehen, das er sich trotz seiner Ablehnung der Reformation erhalten konnte, zeigt sich auch darin, dass er als katholischer Priester in der Zeit heftigster konfessioneller Auseinandersetzungen im mittlerweile protestantisch gewordenen Basler Münster beigesetzt wurde.

Hinter dem geistigen Durchbruch des Erasmus von Rotterdam stand das neue Menschenbild der Renaissance, die Wiedergeburt des antiken Vernunftdenkens. Der klassische Geist der Antike war dreifach angelegt: (1) In vernunftbedingten materiellen Erkenntnissen und Erklärungen der ionischen Naturphilosophie. (2) In der politischen Mitverantwortung des Einzelnen in der völlig neuartigen attischen Demokratie. (3) In der persönlichen Denkfreiheit des Individuums in der klassischen Philosophie des alten Athens. Insgesamt in einer offenen, freien Welt des menschlichen Geistes.

Die große Schwäche des Erasmus ist in seinem Charakterzug begründet. Erasmus wollte und konnte seine eigene Meinung, vielleicht aus Furcht vor Verantwortung, nicht ausschlaggebend werden lassen. Der wohl berühmteste und gelehrteste Mensch seiner Zeit zog sich so in sich selbst zurück. Denn »der freie, der unabhängige Geist, der sich keinem Dogma bindet und für keine Partei entscheiden will, hat nirgends eine Heimstatt auf Erden«.

Die Kraft des Geistes und die Schwäche zum Entschluß der Tat machen Erasmus "Triumph und Tragik" aus. In der entscheidenden Stunde, vom Kurfürsten um seine Haltung im Glaubensstreit zwischen Luther und dem Papst befragt, empfiehlt er, bei offener Sympathie für die Reformation "angesehene und unverdächtige Richter", klammert er seine eigene Meinung in vorsichtigen Vorschlag, will er nicht "Bürge sein für eine noch gar nicht errechenbare Schuld". In dieser Haltung, durch die die Glaubensspaltung nicht verhindert werden konnte, sahen seine Zeitgenossen und auch spätere Generationen charakteristische Unentschiedenheit.

Erasmus von Rotterdams Geburt ist nicht eindeutig belegt. Er wurde vermutlich am 28. Oktober 1466/1467/1469, wahrscheinlich in Rotterdam als Sohn eines Priesters geboren.

Eramus-Werke:

Ausgewählte Schriften
Ausgewählte Schriften
von Erasmus von Rotterdam

Erasmus-Biografien:

Erasmus von Rotterdam
Erasmus von Rotterdam
von Anton Gail


Erasmus von Rotterdam, der Fürst der Humanisten
von Erasmus von Rotterdam und Uwe Schultz

Samstag, 9. April 2016

»Meditationen über die erste Philosophie« von René Descartes

René Descartes (lat. Renatus Cartesius) wurde 1596 in La Haye im Norden Frankreichs geboren. Der Mathematiker und Naturforscher gilt als Begründer der modernen Philosophie.

Das philosophische Hauptwerk Descartes datiert auf 1641: »Meditationes de Prima Philosophia« (»Meditationen über die erste Philosophie«) gleichzeitig mit diesem Werk publizierte er sechs Gruppen von Einwänden - darunter die von Hobbes - die er aber für das Verständnis der Meditionen. nicht für wichtig hielt.

Die in ihrem Stil fast dramatische Darstellung beschäftigt sich mit diversen philosophischen und theologischen Grundfragen: "Bin ich?", "Was bin ich?", "Gibt es Gott?" und vielen anderen mehr.

Am Anfang der Argumentation steht bei Descartes der methodische Zweifel. "Was kann ich wissen?" Er nimmt sich vor, das gesammte Fundament seines bisherigen Wissens umzuwerfen, um auszutesten, ob es die Möglichkeit sicherer Erkenntnis gibt.

Im Laufe dieses Gedankengangs kommt Descartes zu der Erkenntnis, dass es sicher ist, dass er ist. Denn: Er kann an seiner Existenz nicht zweifeln, ohne dass er gerade durch diesen Zweifel merkt, dass er existiert.

Und diese Eigenschaft, das Denken, macht denn nach Descartes auch den einzigen sicherern Charakter seines Wesens aus: Er ist wesentlich ein denkendes Wesen Das Buch ist sehr gut zu lesen, und sicherlich einer der wichtigsten Texte der Philosophie überhaupt.

Samstag, 2. April 2016

»Ich denke, also bin ich« von René Descartes


René Descartes (1596-1650) gilt als der Vater des modernen Denkens. Er hat den Menschen in den Mittelpunkt seiner Betrachtung gestellt und ihn dabei als denkendes Wesen betrachtet. Der Mensch ist bei Descartes mit der Fähigkeit zur Reflektion ausgestattet. Sein berühmter Satz »Cogito, ergo sum« (»Ich denke, also bin ich«) steht für das Selbstbewusstsein des neuzeitlichen Individuums.

»Ich denke, also bin ich« ist der erste Grundsatz des Philosophen René Descartes, den er nach radikalen Zweifeln an der eigenen Erkenntnisfähigkeit als nicht weiter kritisierbares Fundament (lat. fundamentum inconcussum, „unerschütterliches Fundament“) in seinem Werk »Meditationes de prima philosophia« (1641) formuliert und methodisch begründet:

»Da es ja immer noch ich bin, der zweifelt, kann ich an diesem Ich, selbst wenn es träumt oder phantasiert, selber nicht mehr zweifeln.« Von diesem Fundament aus versucht Descartes dann, die Erkenntnisfähigkeit wieder aufzubauen.


»Ich denke, also bin ich«
René Descartes

René Descartes formulierte seinen Gedanken »Ich denke, also bin ich« in drei verschiedenen Werken: im Discours de la méthode (1637), in den Grundlagen der Philosophie (1641) und in den Prinzipien der Philosophie (1644) (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Cogito_ergo_sum). Er muss ihm also sehr wichtig gewesen sein.

In seinem berühmten Werk »Discours de la méthode« schrieb er:

„Weil unsere Sinne uns manchmal täuschen, wollte ich voraussetzen, es gebe nichts, das so wäre, wie sie es uns vorstellen lassen. Da es außerdem Menschen gibt, die sich beim Überlegen täuschen, – selbst bei den einfachsten Materien der Geometrie […] und ich urteilte, dem Irrtum genauso unterworfen zu sein wie jeder andere auch, wies ich alle Begründungen zurück, die ich vorher für Beweise genommen hatte. Schließlich zog ich in Betracht, daß genau dieselben Gedanken, die wir haben, wenn wir wach sind, uns auch kommen können, wenn wir schlafen, ohne daß irgendeiner davon wahr wäre. Deshalb entschloß ich mich, so zu tun, als ob alles, was jemals in meinem Geist eingetreten war, nicht wahrer wäre als die Illusionen meiner Träume. Aber gleich darauf bemerkte ich, daß, während ich so denken wollte, alles sei falsch, es sich notwendig so verhalten müsse, daß ich, der dies dachte, etwas war. Ich bemerkte, daß diese Wahrheit: Ich denke, also bin ich, so fest und gesichert war, daß auch die verrücktesten Voraussetzungen der Skeptiker nicht fähig waren, sie zu erschüttern, und deshalb urteilte ich, sie ohne Bedenken als erstes Prinzip der von mir gesuchten Philosophie annehmen zu können.“ 


Kurz, weil die Sinne täuschen können, weil man sich beim Nachdenken manchmal irren kann und weil auch Traumbilder sehr real erscheinen können, wollte Descartes keinen einzigen Gedankeninhalt für vertrauenswürdig halten. Das einzige, das ihm mit Fug und Recht behauptbar erschien, war, dass der Mensch diese Inhalte denkt und dass er deshalb wohl existieren muss, um sie denken zu können.

Das dies wirklich ein Existenzbeweis sein soll, daran haben viele Philosophen Anstoss genommen. Aber René Descartes hat die Bedeutung des Zweifels erkannt und damit den modernen Rationalismus begründet. Bereits Aristoteles wusste: „Wer recht erkennen will, muß zuvor in richtiger Weise gezweifelt haben.“ (Metaphysik)

Weblink:

Philosophieblog - http://philosophieblog.de

Literatur:

Rene Descartes
Rene Descartes
von Dominik Perler

Donnerstag, 31. März 2016

René Descartes wurde vor 420 Jahren geboren


René Descartes

René Descartes wurde vor 420 Jahren am 31. März 1596 in La Haye in der Touraine geboren. Descartes war ein bedeutender französischer Philosoph der Aufklärung und Begründer der neuzeitlichen Philosophie. Mit ihm begann das Denken der Neuzeit. Descartes markiert die Wende der Philosophie des Mittelalters zur Philosophie der Neuzeit.

René Descartes war Mathematiker - als solcher Begründer der analytischen Geometrie - und Philosoph. Er entstammte einer aristokratischen altfranzösischen Familie in der Touraine. In seinem Leben wechseln Phasen äußerster Zurückgezogenheit mit solchen eines unsteten, abenteuerlichen Lebens.


Nur für kurze Zeit nahm er am üblichen gesellschaftlichen Treiben seiner Gesellschaftsschicht in Paris teil, dann zog er sich für zwei Jahre zurück, um sich ganz dem Studium der Mathematik hinzugeben. Anschließend ging er als Soldat in den Dreißigjährigen Krieg, weil er die Welt und Menschen in ihrer Abgründigkeit studieren wollte.

Der Militärzeit folgten jahrelange Reisen durch ganz Europa, dann wieder Phasen der Zurückgezogenheit und der wissenschaftlichen Arbeit. König Christine, die Descartes Werke studiert hatte, berief in daraufhin nach Schweden. Dort verstarb er nach kurzem Aufenthalt, weil er das ungewohnte Klima nicht vertrug.

Rene Descartes
Rene Descartes


Descartes lebenslanges Thema war die Überwindung der scholastisch geprägten aristotelischen Philosophie. Der Franzose forderte als Ausgangspunkt und Methode philosophischen Denkens die Gültigkeit eine Aussage in Zweifel zu ziehen, so lange diese nicht zureichend begründet sei.

René Descartes (1596-1650) gilt als der Vater des modernen Denkens. Sein berühmter Satz "Cogito, ergo sum" ("Ich denke, also bin ich") steht für das Selbstbewusstsein des neuzeitlichen Individuums.

Als Ursatz dieser Aussage der Philosophie, an dessen Gültigkeit nicht gezweifelt werden kann, betrachtete Descartes die Aussage: »Cogito ergo sum«, »Ich denke, daher existiere ich«.  Sein Diktum stellte den Menschen in den Mittelpunkt der Erkenntnis.

Mit den Mitteln radiklen Skepsis gab René Descartes der Philosophie ein neues Fundament und wurde zum Vater der neuzeitlichen Philosophie. Sein Diktum des »Ich denke, also bin ich« machte das menschliche Bewußtsein zum Ausgangspunkt wahrer Welterkenntnis. Das vernünftig denkende Objekt wird zum Maßstab allen Wissens.

Weblinks:

René Descartes-Biografie - Biografien-Portal.- www.die-biografien.de

René Descartes-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Literatur:

Rene Descartes
Rene Descartes
von Dominik Perler

Descartes zur Einführung
Descartes zur Einführung
von Peter Prechtl

René Descartes 420. Geburtstag

René Descartes


René Descartes wurde vor 420 Jahren am 31. März 1596 in La Haye in der Touraine geboren. Descartes war ein bedeutender französischer Philosoph der Aufklärung und Begründer der neuzeitlichen Philosophie. Mit ihm begann das Denken der Neuzeit. Descartes markiert die Wende der Philosophie des Mittelalters zur Philosophie der Neuzeit.

Descartes markiert die Wende der Philosophie des Mittelalters zur Philosophie der Neuzeit. Mit ihm begann das Denken der Neuzeit. Mit den Mitteln radiklen Skepsis gab René Descartes der Philosophie ein neues Fundament und wurde zum Vater der neuzeitlichen Philosophie. Die cartesianische Philosophie umfasst sowohl erkenntnistheoretische Aspekte als auch empirische und naturwissenschaftliche Forschungen von Descartes.


Nur für kurze Zeit nahm er am üblichen gesellschaftlichen Treiben seiner Gesellschaftsschicht in Paris teil, dann zog er sich für zwei Jahre zurück, um sich ganz dem Studium der Mathematik hinzugeben. Anschließend ging er als Soldat in den Dreißigjährigen Krieg, weil er die Welt und Menschen in ihrer Abgründigkeit studieren wollte.

Der Militärzeit folgten jahrelange Reisen durch ganz Europa, dann wieder Phasen der Zurückgezogenheit und der wissenschaftlichen Arbeit. Königin Christine, die Descartes Werke studiert hatte, berief in daraufhin nach Schweden. Dort verstarb er nach kurzem Aufenthalt, weil er das ungewohnte Klima nicht vertrug.

Rene Descartes
Rene Descartes

Descartes lebenslanges Thema war die Überwindung der scholastisch geprägten aristotelischen Philosophie. Der Franzose forderte als Ausgangspunkt und Methode philosophischen Denkens die Gültigkeit eine Aussage in Zweifel zu ziehen, so lange diese nicht zureichend begründet sei.

René Descartes gilt als der Vater des modernen Denkens, denn er hat den Menschen aus seinem tiefen Dämmer herausgeholt und ihn zum erkennenden Objekt gemacht, wobei er stellte den Menschen in den Mittelpunkt der Erkenntnis. Sein berühmter Satz "Cogito, ergo sum" ("Ich denke, also bin ich") steht für das Selbstbewusstsein des neuzeitlichen Individuums.


Weblink:

René Descartes-Biografie - Biografien-Portal.- www.die-biografien.de


Samstag, 10. Oktober 2015

Susan Neiman tritt für das "Prinzip Hoffnung" ein



Die amerikanische Moralphilosophin Susan Neiman tritt für eine neue Sicht auf die "Aufklärung" ein - und damit für einen Begriff von Vernunft, der auch die Hoffnung einschließt. Susan Neiman tritt für das "Prinzip Hoffnung" ein.

Das Scheitern des Kommunismus hat die Linke so gelähmt, dass sie meint, allen Idealen abschwören zu müssen und nicht mehr im Namen moralischer Werte, wie etwa der Gerechtigkeit, agieren zu können.
Diese politische Gegenwartsdiagnose nimmt Neiman zum Anlass, das Verhältnis von Moral und Politik auf einer philosophischen Ebene zu ergründen.

"Hoffnung zeigt uns wie die Welt sein sollte und eröffnet die Chance, diesem Ideal näher zu kommen. Das ist eine Möglichkeit, eine Haltung zu entwickeln, die weg vom Zynismus und hin zur Hoffnung führt - und eben zu einem reifen Idealismus."

In Amerika war der Moralbegriff sehr eng mit George W. Bush verbunden, erklärt Susan Neiman. Mit Barack Obama ist jedoch eine Wende angebrochen ist - auch wenn bisher die Linke über das Stadium des Materialismus noch nicht hinausgekommen ist.

"Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral", heißt es in Brechts sarkastisch-materialistischer Weltformel. Doch Susan Neiman hält dagegen. Sie zeigt, dass der Mensch ohne Moral geistig wie seelisch verhungert. Wer es aufgibt, über Moral nachzusinnen, gibt sich viel zu früh zufrieden. Und: Aufgeklärte Ehrfurcht nährt sich nicht aus Angst, sondern aus Bewunderung, Bescheidenheit und Dankbarkeit für das Sein selbst.