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Samstag, 11. Juli 2020

John Stuart Mills Begriff der Freiheit

John Stuart Mill

John Stuart Mill war ein britischer Ökonom und Philosoph und gilt als Begründer des modernen Liberalismus, der den Staat in der Pflicht sah, die Freiheit jedes Individuums zu schützen und zu verteidigen.

»Die Urteilskraft ist den Menschen gegeben, damit sie sie gebrauchen.
Sollen wir sie darum nicht anwenden, weil wir uns irren können?«

In seinem wichtigsten Werk "Über die Freiheit" verteidigt John Stuart Mill das Selbstbestimmungsrecht des einzelnen Bürgers gegen Einschränkungen durch den Staat und durch die "Meinung der Mehrheit".

Mill plädiert für verantwortungsbewusste Individuen gegen die Übernahme von Konventionen von Dritten. Jeder Mensch sollte sich sein eigenes Weltbild schaffen und nach seinen Regeln und Vorstellungen leben können, auch wenn er dabei Fehler macht. Fehler zu machen ist besser als nichts zu machen bzw. als der "Mehrheit" nachzueifern.

Die Freiheit ist für John Stuart Mill der „erste und stärkste Wunsch der menschlichen Natur“ und ermöglicht es dem Individuum erst, seine Fähigkeiten, seinen Geist und seine Moral voll zu entwickeln. Er sieht die Notwendigkeit zur Bildung starker, selbstbewusster, innerlich freier Persönlichkeit. Diese Notwendigkeit wird aber vom Staat und von der öffentlichen Meinung boykottiert.




Über die Freiheit
Über die Freiheit

von John Stuart Mill

Alexis de Tocqueville beeinflusste Mill in dem Gedanken der "Tyrannei der Mehrheit": die entstehende Massendemokratie bildet eine neue Form der öffentlichen sozialen Macht und die führt zur "Tyrannei der Mehrheit". Der Druck der öffentlichen Meinung ist in den modernen Demokratien die größte Gefahr für die Freiheit und Entwicklung des Individuums. Nach dem Modell der Mehrheit zu leben ist auch eine Art Unfreiheit. Der einzige Grund ein Individuum in seiner Freiheit zu beschränken ist, wenn dieser einer anderen Person Schaden zufügt. Was keinem anderen schadet ist erlaubt. Der Einzelne weiß selbst am Besten was für ihn gut ist. Je freier der Bürger desto mehr profitiert die ganze Gesellschaft davon. Je mehr sich das Individuum "Lebensexperimenten" unterstellt, desto mehr wird sich eine Gesellschaft nach vorne bewegen.

Mill verteidigt die Freiheit des Denkens und der Lebensführung. Für Mill war die ideale Staatsform die repräsentative Demokratie, d.h. die Möglichkeit letztendlich schlechte Herrscher durch "Kontrolleure" bzw. Abgeordnete die vom Volk gewählt wurden, absetzen zu können. Sogenannte "Kontrolleure" sollte es meiner Meinung nach auch in alle Berufssparten geben, vor allem bei "Lehrern" und "Erziehern". Wer bestimmt jedoch wer ein Kontrolleur sein soll? Und wer kontrolliert die Kontrolleure?

Mill geht es in diesem Essay um die bürgerliche und soziale Freiheit. Es geht ihm um den Kampf zwischen Individuum und Gesellschaft, zwischen Freiheit und Autorität. Es geht auch um die Frage: In welcher Gesellschaft wollen wir leben?

Er verteidigt in seiner Schrift das Recht, anders sein zu dürfen und setzt sich für Minderheiten und Außenseitern gegen gesellschaftlichen Konventionen und Meinungen ein. Vielseitigkeit wird von ihm hoch geschätzt und ist auch der Grund warum Europa derart fortschrittlich werden konnte.

Mill macht sich auch Gedanken über die Befolgung der Lehre Christi. Menschen befolgen die Lehre Jesu nicht, sie orientieren sich an die allgemein anerkannten, von jedem befolgten Glaubensregeln. Das Christentum ist zu einer Farce geworden, die voll mit Scheinheiligkeit ist, denn kaum jemand lebt wirklich nach den Evangelien. Die ersten Christen gaben sogar ihr Leben für ihren Glauben. Zur Lebenszeit Mills hingegen ging man nur in die Kirche, weil alle in die Kirche gingen, ohne jedoch an irgendetwas zu glauben.

Eine seiner Überzeugungen war, dass bevor man andere liebe, man beginnen müsse sich, selbst zu lieben. Geistige und kulturelle Genüsse sollten in Zeiten wirtschaftlicher Stagnation gesteigert werden.

"Über die Freiheit" wurde zur Programmschrift des modernen Liberalismus. Der Philosoph Popper hat viel von Mill übernommen, z.B. die Falsifikationstheorie wonach wissenschaftliche Erkenntnisse aus Aufdeckung von Irrtümern gewonnen werden Popper hat aber auch einiges an Mills Kritik an totalitären Systemen in seinem Werk einfließen lassen.


Literatur:

Über die Freiheit
Über die Freiheit
von John Stuart Mill

Über die Freiheit
Über die Freiheit
von John Stuart Mill

Weblinks:

John Stuart Mill - www.famousphilosophers.org

Samstag, 17. März 2018

Jeder hat das Recht auf Nahrung

John Stuart Mill

In Deutschland gibt es aktuell eine Diskussion über die »Tafeln« zur Versorgung von Hartz IV-Empfängern mit abgelaufenen Lebensmitteln.Die Versorgung mit Nahrungsmitteln wird hierzulande als ein Grundrecht angesehen, doch dies war historisch gesehen nicht immer so.

Von dem britischen Ökonomen John Stuart Mill stammt das Zitat: "Wer nicht arbei­tet, soll auch nicht essen." - Solche in sich und für ihre Zeit durchaus stimmigen Gedanken sind nur von der Entwicklung heute überholt, denn das Recht auf Nahrung ist heute ein Grundrecht. Nahrung ist ein Grundrecht und wenn wir dies nicht akzeptieren, dann akzeptieren auch nicht, daß wir in einer Demokratie und in einem Rechtsstaat leben.

John Stuart Mill war als ein Vertreter des liberalen Staates der Aufassung, der Staat solle nur dort eingreifen, wo eine Gefährdung für die Allgemeinheit vorliegt. - Wenn ja durchaus nachvollziehbar für seine gesellschaftliche Realität fordert, "in welcher die Regel ‚wer nicht arbei­tet, soll auch nicht essen‘ nicht bloß auf die Armen, sondern unpar­tei­isch auf alle Anwen­dung findet...", so ließe sich heute fordern: Jeder hat das Recht auf Nahrung, ob er arbeitet (gemeint ist hier die gesellschaftlich anerkannte Erwerbstätigkeit) oder nicht.

Denn die immer noch in den meisten Köpfen herrschende Verherrlichung von Arbeit, völlig gleich, ob sie gesellschaftlich nutzbringend oder auch gar schädlich in ihrer Auswirkung auf Klima und Ressourcen ist, kann der Vergangenheit angehören, da sie schon heute für ein dem kapitalistischen Gedanken zugrundeliegendes Prinzip der Mehrwertgenerierung nicht mehr notwendig ist.

Die komplette Automatisierung zunächst jeder industriellen Produktion von Gütern ist heute möglich, und sie würde den Faktor für Mehrwert eher erhöhen, da die störanfällige Komponente Mensch mit seiner Arbeitsleistung entfallen würde.



Samstag, 14. Mai 2016

»Über die Freiheit« von John Stuart Mill

John Stuart Mill

John Stuart Mill war ein britischer Ökonom und Philosoph und gilt als Begründer des modernen Liberalismus, der den Staat in der Pflicht sah, die Freiheit jedes Individuums zu schützen und zu verteidigen.

»Die Urteilskraft ist den Menschen gegeben, damit sie sie gebrauchen.
Sollen wir sie darum nicht anwenden, weil wir uns irren können?«

John Stuart Mills Schrift »Über die Freiheit« aus dem Jahre 1859 ist einer der großen Klassiker der politischen Philosophie und der Ethik: Mill versucht in dieser Abhandlung, die bürgerlichen bzw. individuellen Freiheiten zu rechtfertigen und vor der öffentlichen Meinung und der Tyrannei der Mehrheit zu schützen. Auf diese Weise ergibt sich ein leidenschaftliches Plädoyer für die Freiheit und die Entfaltungsmöglichkeiten des Individuums.

Mill geht es in diesem Essay um die bürgerliche und soziale Freiheit. Es geht ihm um den Kampf zwischen Individuum und Gesellschaft, zwischen Freiheit und Autorität. Er verteidigt in seiner Schrift das Recht anders sein zu dürfen und setzt sich für Minderheiten und Außenseitern gegen gesellschaftlichen Konventionen und Meinungen ein. Vielseitigkeit wird von ihm hoch geschätzt und ist auch der Grund warum Europa derart fortschrittlich werden konnte.



In seinem wichtigsten Werk »Über die Freiheit« verteidigt Mill das Selbstbestimmungsrecht des einzelnen Bürgers gegen Einschränkungen durch den Staat und durch die "Meinung der Mehrheit".

Mill plädiert für verantwortungsbewusste Individuen gegen die Übernahme von Konventionen. Jeder Mensch sollte sich sein eigenes Weltbild schaffen und nach seinen Regeln und Vorstellungen leben können, auch wenn er dabei Fehler macht. Fehler zu machen ist besser als nichts zu machen bzw. als der "Mehrheit" nachzueifern. Er sieht die Notwendigkeit zur Bildung starker, selbstbewusster, innerlich freier Persönlichkeit. Diese Notwendigkeit wird aber vom Staat und von der öffentlichen Meinung boykottiert.

Alexis de Tocqueville beeinflusste Mill in dem Gedanken der "Tyrannei der Mehrheit": die entstehende Massendemokratie bildet eine neue Form der öffentlichen sozialen Macht und die führt zur "Tyrannei der Mehrheit": die entstehende Massendemokratie bildet eine neue Form der öffentlichen sozialen Macht und die führt zur "Tyrannei der Mehrheit".

Der Druck der öffentlichen Meinung ist in den modernen Demokratien die größte Gefahr für die Freiheit und Entwicklung des Individuums. Nach dem Modell der Mehrheit zu leben ist auch eine Art Unfreiheit. Der einzige Grund ein Individuum in seiner Freiheit zu beschränken ist, wenn dieser einer anderen Person Schaden zufügt. Was keinem anderen schadet ist erlaubt. Der Einzelne weiß selbst am Besten was für ihn gut ist. Je freier der Bürger desto mehr profitiert die ganze Gesellschaft davon. Je mehr sich das Individuum "Lebensexperimenten" unterstellt, desto mehr wird sich eine Gesellschaft nach vorne bewegen.

Mill verteidigt die Freiheit des Denkens und der Lebensführung. Für Mill war die ideale Staatsform die repräsentative Demokratie, d.h. die Möglichkeit letztendlich schlechte Herrscher durch "Kontrolleure" bzw. Abgeordnete die vom Volk gewählt wurden, absetzen zu können. Sogenannte "Kontrolleure" sollte es meiner Meinung nach auch in alle Berufssparten geben, vor allem bei "Lehrern" und "Erziehern". Wer bestimmt jedoch wer ein Kontrolleur sein soll? Und wer kontrolliert die Kontrolleure?

Weblinks:

Über die Freiheit
Über die Freiheit
von John Stuart Mill

John Stuart Mill - www.famousphilosophers.org